Facade –
Eröffnungskonzert

mit der Neuen Kurkapelle Baden und der Sopranistin Viviane Hasler

Programm

Die Neue Kurkapelle Baden unter der Leitung von Jonas Ehrler eröffnet zusammen mit der Sopranistin Viviane Hasler die Musikalischen Begegnungen 2024 im Schloss Lenzburg. Sie präsentiert ein Programm rund um das Meisterwerk «Façade» des englischen Komponisten William Walton.

Interpreten

Neue Kurkapelle Baden mit:

  • Aldo Christen, Flöte
  • Moritz Roelcke, Klarinette
  • Demian Kammer, Saxophon
  • Marc Jaussi, Trompete
  • Lisa Hofer, Violoncello
  • Hedi Yang, Perkussion
  • Viviane Hasler, Sopran
  • Jonas Ehrler, Leitung

Zum Programm

Heimat im Sinne von Herkunft ist ja eigentlich ein Zufall: Die erste Heimat ist da, wo man geboren wird. Heimat als Gefühl oder als Sehnsucht ist schon schwieriger zu beschreiben. Hier kommen ganz unterschiedliche Einflüsse zum Tragen. Dies spiegelt sich im vorliegenden Programm, das durch eine Vielzahl von Ländern und Kulturen, von «Heimaten» streift.

Die erste Programmhälfte, durchwegs von Jonas Ehrler arrangiert, behandelt dabei in erster Linie Einflüsse aus anderen Kulturen. Ravels Chansons madécasses basieren auf Texten des kreolischen Dichters Évariste de Parny. Während das erste und dritte Lied von Liebe in der tropischen Hitze auf Madagaskar erzählen, handelt das zweite Stück von der Bedrohung durch die (weissen) Eroberer.

Die Rumänischen Volkstänze stammen eigentlich aus Transsylvanien - Bartók musste den Zusatz «aus Ungarn» streichen, als Transsylvanien nach dem 1. Weltkrieg von Österreich-Ungarn ans Königreich Rumänien abgetreten wurde. Carmen schliesslich fasziniert bis heute unter anderem auch deshalb, weil Bizet als durch und durch französischer Komponist für einen in Spanien spielenden Stoff eine treffende Klangsprache gefunden hat, ohne das Land je selbst bereist zu haben.

Bei Façade handelt es sich um ein Ensemblestück, das William Walton auf Basis der Gedichte von Edith Sitwell in zungenbrecherischem Rhythmus komponiert hat. Die skurrile und lautmalerische Lyrik strotzt von Zitaten, Anspielungen und bedeutungsfreien Alliterationen und zeugt von englischem Humor mit kolonialistischen Einsprengseln. Die Musik besteht aus kleinen, jazz-angehauchten Miniaturen und allerlei Tanzformen, die sich in schneller Abfolge aneinander reihen. Der Untertitel des Werks ist dabei Programm: Dieses Werk ist garantiert «an entertainment»!

Herzlichen Dank